Lubo Aus dem All!- Sozialtraining für die 1. und 2. Klasse
„Wer ist ganz grün und kommt mit einem Knall? Das ist Lubo aus dem All!“- So singen und tanzen die Kinder der 1. Klassen einmal wöchentlich zur Begrüßung von einem kleinen, grünen Wesen, das mit ihnen spielt und arbeitet. Dabei staunen sie über die Fragen des kleinen Kerls, denn er kennt sich mit den vielseitigen Gefühlen der Menschen noch nicht aus. Er lernt sie, mit Hilfe der Kinder, zu erkennen und einzuordnen. Dabei werden die Kinder zu Experten und helfen Lubo, alltägliche soziale Situationen durch Rollenspiele und Gedankenexperimente zu analysieren und zu verstehen.
Ganz nebenher und unbemerkt lernen die Kinder es dadurch auf spielerische Weise auch selbst. Insgesamt verfolgen wir dabei das Ziel, dass die gelernten Ansätze, Lösungsmöglichkeiten und Verhaltensregeln auch im Klassenrat verankert und im Schulalltag Berücksichtung finden.
Oft können die Kinder es kaum erwarten, dass Lubo mit seinem Raumschiff die Klasse besucht. Nicht selten hören wir daher die Frage: „Wann kommt Lubo wieder zu uns?“ Sie haben das Wesen aus dem All lieb gewonnen, da er die Kinder spielerisch mit ihren Gefühlen ernst nimmt und ihnen für angemessenes Verhalten Sternenstaub verteilt.
„Lubo aus dem All!“ stellt ein Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen in der Schuleingangsphase dar, das für inklusive Gruppen an der Universität zu Köln 2013 entwickelt wurde und regelmäßig evaluiert wird.
Giraffensprache
Die Giraffensprache ist ein von uns angepasstes Konzept der „Giraffen- und Wolfssprache“ (s. „Achtsamkeit und Anerkennung – Materialien zur Förderung des Sozialverhaltens in der Grundschule“ hrsg. von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln).
In Anlehnung an die „gewaltfreie Kommunikation“ möchten wir den Kindern einen respektvollen und gewaltfreien Umgang miteinander vermitteln. Die Giraffensprache hilft uns dabei, Konflikte friedlich und freundlich verbal zu lösen.
Aber woher kommt eigentlich der Name „Giraffensprache“?
Dies liegt darin begründet, dass die Giraffe das größte Herz in der Tierwelt besitzt und durch ihren langen Hals Situationen gut überblicken kann. Diese Symbolik hilft den Kindern, sich die Sprache besser einzuprägen.
Damit alle Kinder der Berthold- Otto- Schule mit dieser Sprache vertraut sind, wird die Giraffensprache in der 1. Klasse eingeführt und durch die Schulsozialarbeiterinnen sowie durch die Lehrer*innen in allen Klassenstufen wiederholt thematisiert und aufgegriffen. Insbesondere im Rahmen des wöchentlich stattfindenden Klassenrates wird die Giraffensprache ganz beswusst geübt; aber auch ganz beiläufig im normalen Schulalltag. Maßgebend sind bei dieser Sprache die sogenannten „Ich-Botschaften„, da diese im Gegensatz zu „Du-Botschaften“ deutlich weniger als Angriff empfunden werden. Dabei helfen uns folgende Satzanfänge:
- „Ich wünsche mir, dass…“
- „Mich stört, dass…“
- „Ich fühle mich…“
Elefantenhaut
Konflikte können oft präventiv verhindert werden. Deshalb ist es uns ein Anliegen, dass die Kinder lernen, sich nicht von Beleidigungen oder Beschimpfungen provozieren zu lassen. Mit dem Konzept der Elefantenhaut, erlernen die Kinder die Strategie des Ignorierens. Sie sollen sich vorstellen, dass sie von einer dicken Elefantenhaut geschützt sind, die undurchlässig für Beleidigungen aller Art sind. Die Beschimpfungen prallen sozusagen einfach auf der Haut ab. Dies führt häufig zum Erfolg, da der Beschimpfende vor Langeweile von alleine aufgibt.
Stoppregel
Darüber hinaus erlernen unsere Kinder die Stoppregel. Fühlen sich Kinder von anderen Schüler*innen provoziert oder geärgert, können sie mit dem „Stopp-Ruf“ signalisieren, dass der Streitsuchende aufhören soll. Unterstützt wird der Ruf noch durch eine ausgestreckte Hand.
Helfen diese (auch die oben genannten) Maßnahmen nicht, sollen die Kinder Hilfe bei den Streitschlichtern oder der Aufsicht erbitten. Sowohl die Aufsicht als auch die Streitschlichter*innen tragen auffällige Westen, sodass die Kinder diese schnell erblicken können. Sich Hilfe zu holen ist eine starke Eigenschaft und wird nicht als Petzen angesehen. Eskalationen (z.B. durch das vermeintliche selbstständige Konfliktelösen über Gewalt) können so verhindert werden.
Mädchengruppe/ Jungengruppe, offener Spieletreff, Umwelt- AG & CO
Diese Angebote finden im Nachmittagsbereich statt und richten sich vorwiegend an Kinder, die in der OGS angemeldet sind.
Die Angebote sind freiwillig und finden teils mit, teils ohne Anmeldung statt. Gerne nutzen die Kinder die Gelegenheit, im Alltagstrubel ein Angebot in kleiner Gruppe und ruhiger Atmosphäre wahrnehmen zu können.